Um ein Training bestmöglich zu steuern, bedarf es Methoden der Trainingsüberwachung. Das können verschiedene Tests der Leistungsfähigkeit (wie etwa ein Laktattest oder eine Spiroergometrie), aber auch biochemische Analysen wie ein Blutbild zur Bestimmung des muskulären Schadens sein. Da diese Tests mit einem hohen zeitlichen Aufwand verbunden sind und viele technologische Hilfsmittel benötigen, braucht man eine valide Alternative, um eine aussagekräftige Diagnostik des Ist-Zustandes treffen zu können und den Trainingsverlauf zu steuern.
Eine gute Möglichkeit bietet die Messung der Herzfrequenzvariabilität (HRV). Sie kann Auskunft über den aktuellen Stresszustand eines Sportlers geben und damit bei der Trainingsplanung und -steuerung helfen.
Zwei Komponenten des vegetativen Nervensystems werden hier einbezogen: der Sympathikus und der Parasympathikus. Diese beiden Systeme arbeiten gegensätzlich zueinander und werden durch Strukturen des zentralen Nervensystems (Hypothalamus, Medulla Oblongata, Formatio Reticularis) im Gehirn gesteuert. Müssen diese Strukturen während des Trainings viel sensorischen Input verarbeiten, kommt es zu einer verstärkten Aktivierung des Sympathikus. Dieser bereitet den Körper auf psychischen und physischen Stress vor. Es kommt zu einem Anstieg des Pulses, die Atemfrequenz erhöht sich, es wird vermehrt Cortisol freigesetzt. Neben einer Erhöhung der Herzfrequenz verstärkt sich die Gleichmäßigkeit des Herzschlages: Die zeitlichen Intervalle zwischen den einzelnen Herzschlägen nähern sich zeitlich an und die Variabilität des Herzschlages nimmt ab.
Im Gegensatz dazu überwiegt die parasympathische Aktivität des Nervensystems, wenn der Körper auf keine (Umwelt-)reize reagieren muss und somit auch keinem Stressreiz ausgesetzt wird. Es kommt zu einer Entspannungsreaktion des Körpers, die sich neben einer tiefen und ruhigen Atmung und einem niedrigen Cortisolspiegel auch in einer starken Variabilität des Herzschlages ausdrückt. Hierbei kann der zeitliche Abstand zwischen zwei Herzschlägen deutlich schwanken.
In der Trainingswissenschaft und der Sportmedizin kann man dieses Verhältnis von parasympathischer und sympathischer Aktivität durch ein EKG messen, die daraus abgeleiteten Werte der HRV quantifizieren und so das Training in Umfang und Intensität anpassen.
Da ein leistungsfähiger Körper in Ruhe eine dominante parasympathische Aktivität und ein geringes Stress-Level zeigt, wird während der Regeneration und/oder Trainingsüberbelastung eine verstärkte sympathische Aktivität diagnostiziert.
Vor allem nach hochintensiven (Ausdauer-)Einheiten kann eine deutliche Steigerung der sympathischen Aktivität des vegetativen Nervensystems festgestellt werden. Diese spiegelt den physischen Stress wieder, welcher durch den Trainingsreiz gesetzt wurde. In diesem Fall gilt es, eine verlängerte Regenerationszeit einzuhalten bzw. einen leichteren Reiz zu setzen.
Die Methodik, das Training über die HRV zu bestimmen und anzupassen, gilt in der Sportwissenschaft heutzutage als gesicherte Methode. Vor allem im Ausdauersport zeigen viele Studien, dass ein effizienteres Training gestaltet werden kann, wodurch zum Beispiel Läufer eine größere maximale Laufgeschwindigkeit erreichen können.
Um auch im Alltag das Stress-Level zu verringern, eignen sich neben dem Einhalten von ausreichenden Pausenzeiten Entspannungsverfahren wie Progressive Muskelentspannung oder Autogenes Training. Sie können helfen, die HRV zu steigern und den psychischen und physischen Stress zu verringern.
TONED arbeitet zu Beginn jeder Diagnostik und zur Kontrolle jedes Trainingsplans mit einer EKG-Messung, um die relevanten HRV Parameter zu bestimmen. Diese helfen uns dabei, einen genauen Überblick über das aktuelle Stress-Level sowie die körperliche Leistungsfähigkeit jedes Kunden zu gewinnen und ein planmäßiges und zielorientiertes Training zu erstellen. Weiterhin werden so Phasen des Übertrainings und des Leistungsrückgangs vermieden. Mit uns werden sie FITTER THAN EVER.